In den letzten 23 Jahren habe wir mit Kunden unzählige Gespräche über Geld geführt. Oftmals stellten wir fest, dass die Menschen trotz ordentlicher Einkünfte nach eigener Aussage nicht in der Lage waren, Geld zu sparen. Sucht man nach Gründen für dieses Ungleichgewicht stößt immer wieder auf dieselben Themen. Nachfolgend stellen wir Ihnen fünf Geldfresser vor, die unnötigerweise die finanzielle Freiheit der Menschen einschränken. Der Aufzählung möchten wir noch ein geflügeltes Wort aus dem Bereich des professionellen Pokerspiels voranstellen: Geld, das man nicht verloren hat, ist genauso gut wie Geld, das man gewonnen hat.

Teures Auto
Man nennt es auch des Deutschen liebstes Kind – das Auto. Für viele notwendig, aber oft unpassend teuer. Neben dem Anschaffungspreis fallen weitere Kosten für Kraftstoff, Steuer, Versicherung, Wartung/Reparatur sowie eventuell Finanzierung an. Viele Fahrzeuge schießen in Sachen Größe, Motorisierung und Ausstattung weit über das Notwendige hinaus, sind also eine Form von Luxus. Wenn man sich das leisten kann und möchte ist in Ordnung, aber man sollte sich über die Mehrkosten im Klaren sein. Auch die konkrete Nutzung des Fahrzeugs sollte man hinterfragen. Kann ich alternativ auch mit dem Fahrrad fahren oder zu Fuß gehen, Öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrgemeinschaften nutzen oder sogar auf Fahrten verzichten? Das Finanzamt setzt 30 Cent pro Kilometer an. Rechnen Sie mal aus, was Sie so für nicht notwendige Autofahrten im letzten Jahr ausgegeben haben.
Reiseweltmeister
Wer liebt sie nicht, die schönste Zeit des Jahres, wenn es in die Welt hinausgeht (das Jahr 2020 war hier eine Ausnahme). Jedem sei seine Urlaubsreise gegönnt. Allerdings kommen wir manchmal nicht mehr aus dem Staunen heraus, wenn wir hören, welche Reiseziele manche Menschen mit durchschnittlichem Einkommen schon besucht haben oder besuchen werden. Aus unserer Sicht wäre es schon sinnvoller, den Ratenkredit für den letzten Urlaub erstmal abzustottern.
Impulskäufe
Wer kennt es nicht, das riesengroße, knallrote „Sale“-Schild im Schaufenster Ihres Lieblings-Klamottendealers. Oder innovative Coupon-Aktionen diverser Burger-Buden. Oder Werbung für innereuropäische Flüge zum Preis einer Kiste Bier. Oder einjährige Umsonst-Abos mit Startguthaben. Oder Drei-zum-Preis-von-Zwei-Aktionen. Oder …. Oder …. Oder. Der Werbewirtschaft ist es durch penetrante Allgegenwärtigkeit gelungen, vielen Menschen, die hier einfach vorbeigehen, ein schlechtes Gewissen einzureden. Unser Appell: Bleiben Sie stark! Kaufen Sie nur das was Sie brauchen – und zwar dann, wenn Sie es brauchen.
Schlechte Angewohnheiten/Bequemlichkeit
Auch hier begnügen wir uns einfach mal mit einer Aufzählung diverser Kommerzsünden: Lebensmittelkäufe in der Tankstelle; Vergessene Kündigungen von nicht mehr notwendigen Abos, Versicherungen, Verträgen und Mitgliedschaften; Anschaffung von Werkzeuge/Geräten, die man sich günstig leihen kann; Tanken auf der Autobahn; Spontaner Erwerb von Genuss- und Betäubungsmitteln; Fenster auf Kipp-Stellung bei laufender Heizung; Parkschein nicht ins Auto gelegt; Lohnsteuerjahresausgleich verpennt; Stand-By-Modus bei Unterhaltungselektronik und …. so …. weiter.
Und zum Schluss das Teuerste
Wussten Sie, dass die Deutschen laut Statistischem Bundesamt in 2019 durchschnittlich 25,9% Ihres Haushaltseinkommens für Wohnkosten ausgeben? Dieses Thema würde Stoff für ein halbes Dutzend Blogbeträge bieten, trotzdem möchten wir es auch hier ansprechen. Aus verschiedenen Gründen wird Wohnraum immer teurer. In vielen Gegenden ist das erträgliche Maß schon überschritten. Deshalb unser Appell: Überlegen Sie ganz genau, ob Sie unbedingt in einer teuren Region wohnen müssen. Deutschland ist groß und schön. Manchmal sind es nur ein paar Kilometer oder eine Bahnstation/Autobahnabfahrt weiter, wo Sie wesentlich günstiger leben können. Es spielt dabei auch keine Rolle, ob Sie zur Miete oder im Eigentum wohnen. Der finanzielle Spielraum, den Sie so gewinnen, wiegt die vermeintlichen Nachteile einer „Randlage“ oftmals bei weitem auf.
Über einige Punkte lässt sich leidlich diskutieren, auch wir sind nicht frei von Sünde. Wenn Sie sich an der einen oder anderen Stelle selbst hinterfragen ist schon viel gewonnen.